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Was mit 1,5 Mio Euro zu realisieren ist

abgeschlossen Coevorden
Auftraggeber Stadt Coevorden, Privatinvestor
Standort Coevorden
Beginn der Arbeiten 2.12.2014

ÜBERBLICK

Ein verfallener, alter Industriestandort, eine bankrotte Galvanisierungsfirma, baufällige Gebäude mit Asbestkontamination, extrem hohe Konzentrationen von LCKW in Boden und Grundwasser, ein Cocktail aus anderen Substanzen, heterogener Boden mit viel Lehm, überschneidende Schadstoffanhaftungen, keine wirtschaftliche Dynamik und kein Geld. Das ist kurz gesagt die Situation, wie wir sie vor fünfzehn Jahren in Coevorden, Niederlande vorfanden. Nach vielen Diskussionen, Ideen, Initiativen, Studien und etlichen Jahren ohne Fortschritt begann die Sanierung 2014 mit erstaunlichen Ergebnissen.

QUALIFIZIERUNG

Zwanzig seriöse, erfahrene Sanierungsunternehmen, oft von beratenden Ingenieuren begleitet, sahen in der Aufgabenstellung eine große Herausforderung. Die engere Wettbewerbsauswahl erfolgte über eine strenge Präqualifizierung, welche zu den Top Five der Bewerber führte. Diese fünf Anbieter durften ihre Konzepte zur Lösung der vorliegenden Probleme vorlegen. Einer der Hauptanforderungen war das gedeckelte Budget in Höhe von 1,5 Millionen Euro.

SANIERUNGSANSATZ

Unter diesen Bedingungen konnte sich NTP in Zusammenarbeit mit BioClear earth als Team qualifizieren und ihr finales Konzept für die Sanierung des kontaminierten Geländes CPC Coevorden vorstellen. Direkt über der Schadensquelle mit dem Reinprodukt war der Bau von Supermärkten geplant. Sanierung und Bebauung mussten in Abstimmung mit unterschiedlichen Interessensgruppen parallel abgewickelt werden. Basierend auf den Sanierungszielen wurde das konzeptionelle Modell durch zusätzliche Erkundungen aktualisiert. Die Reinphase lag in einer wesentlich größeren Ausdehnung vor als zunächst angenommen, sodass die Tragfähigkeit der Sanierungsplanung sichergestellt werden musste. Durch Laborexperimente und Machbarkeitsstudien, gefolgt von einem Pilotversuch innerhalb eines kurzen Zeitrahmens von nur vier Monaten, wurde ein endgültiges Sanierungskonzept erstellt – basierend auf einer chemischen Oxidation und dem stimulierten anaeroben biologischen Abbau. Die Anforderungen aller Parteien wurden für die Konzeptentwicklung in Bezug auf Technik, Leistungen, aber auch auf die Vertragsgestaltung berücksichtigt.

SANIERUNGSVERFAHREN

Nach einem Teilaushub von belastetem Boden wurde der Bau des Sanierungssystems parallel mit der Errichtung des Supermarktkomplexes durchgeführt. Als ersten In-situ-Schritt wendeten wir die Chemische Oxidation mittels Natriumpermanganat an, gefolgt von einer stimulierten, anaeroben biologischen LCKW Sanierung durch Anwendung des BEAT®-Konzeptes (Bioreactor Enhanced Augmentation Technology) integriert in ein flexibles Sanierungssystem einschließlich eines Überwachungsnetzwerkes. Das Konzept sah vor, dass beide Bauaktivitäten (In-situ Sanierung und Neubebauung) kontinuierlich fortgesetzt werden konnten. Große Mengen an Kabeln und Rohren sind hier in kürzester Zeit parallel in den Boden verlegt worden. Die zur Verfügung stehende Zeit war aufgrund der Vereinbarungen mit dem Investor und dem Erbauer des Einkaufszentrums eine große Herausforderung. Der Zeitdruck hat von allen Akteuren viel gefordert, besonders in Momenten, in denen sich die Pläne durch unvorhersehbare Ereignisse, wie die Entdeckung neuer Kontaminationsherde mit Reinphase, angepasst werden mussten. In unserer 3D-Animation zeigen wir Ihnen, wie die Bauphasen stattgefunden haben und dass es mit NTP möglich ist, auch komplexe technische Aufgaben durchzuführen, ohne die Entwicklung anderer Projekte oder die Infrastruktur der Umgebung zu beeinträchtigen.

Für mehr Informationen kontaktieren Sie bitte
Albert Smits
Umweltchemiker
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